Haarspuren
In der Forensik war man sich der bedeutenden Rolle der Haarspuren bei der Aufklärung von Straftaten lange noch vor der Entdeckung der Blutgruppen bewusst.
Wer kennt zum Beispiel nicht die Erzählung von Edgar Allan Poe aus dem Jahr 1841 mit dem Titel: „Mord in der Rue Morgue“, in der ein Affe anhand seiner am Tatort verlorenen Haare als „Mörder“ zweier Frauen „entlarvt“ wurde und ein bis dahin verdächtigter junger Mann entlastet werden konnte.
Oft werden von beteiligten Personen während des Tatablaufs unbemerkt Haare am Tatort als Spur hinterlassen. Aus einer der Spurensicherung angeschlossenen vergleichenden Haaruntersuchung lassen sich Hinweise auf den Spurenverursacher und das Tatgeschehen ableiten.
Die Frage, welche der Personen die Spuren verursacht hat, steht natürlich im Vordergrund.
Hier kommen sowohl morphologische als auch DNAanalytische Methoden zum Einsatz. Die Haare sind als „Anhangsgebilde der Haut von Mensch und Tier“ definiert. Obwohl Haare in der Regel oft schon makroskopisch als solche zu erkennen sind, müssen verschiedene mikroskopische Verfahren zur Charakterisierung der Spur und Untersuchung der morphologischen Haarmerkmale herangezogen werden. Erst im Mikroskop lässt sich zum Beispiel sicher entscheiden, ob es sich um ein menschliches Haar (Humanhaar) oder ein Tierhaar handelt.