Vorurteile über Einbrüche
Das Thema Einbruch bewegt und verunsichert, da es in den intimsten Lebensbereich der Opfer eingreift – das eigene Zuhause. Seit Jahren ist die Aufklärung im Bereich Einbruchschutz ein Schwerpunktthema der polizeilichen Prävention. Einige Mythen über das Phänomen halten sich aber hartnäckig.
Einbruchschutz-Experte über Mythen und Vorurteile
© Polizei RLP
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Ich hab doch eh nichts…
Unterschätzen Sie die Attraktivität einer Einbruchsgelegenheit nicht! Schlecht gesicherte Türen, offene Fenster oder die Anonymität von großen Wohnanlagen bieten günstige Gelegenheiten für Einbrecher. Und die hoffen immer auf Beute. Ein Handy, etwas Geld im Portemonnaie oder ein klein wenig Schmuck reichen da schon aus.
Alles liegt sicher verstaut im Safe? Dann bedenken Sie, dass das ein potentieller Einbrecher vorher nicht weiß. Eine durchwühlte und verwüstete Wohnung zu verhindern, ist auch ohne weitere materielle Verluste sicher Grund genug, frühzeitig an den Einbruchschutz zu denken.
Einbrecher kommen sowieso überall rein…
Nein! Die Zahl der versuchten Einbrüche ist in den letzten Jahren landes- und bundesweit gestiegen. Polizeiliche Erfahrungen zeigen zudem, dass die Einbrecher oftmals keine gut ausgestatteten Profis sind, sondern häufig Gelegenheitstäter.
Sicherheitstechnik - selbst einfache - wirkt, denn damit stehlen Sie dem Einbrecher wertvolle Zeit. Je länger es dauert, bis der Täter ins Haus kommt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er von seinem Vorhaben ablässt. Sichtbare Sicherheitstechnik kann zudem bereits so abschreckend wirken, dass er es gar nicht erst versucht.
Nur nachts wird eingebrochen…
Kommt vor, ist aber nicht die Regel. Die Mehrheit der Einbrecher legt keinen Wert darauf, Ihnen zu begegnen. Sie kommen deshalb lieber dann, wenn niemand zuhause ist – tagsüber zur Schul- und Arbeitszeit oder während der Ferien.
Die Vorteile der Dunkelheit schätzen Einbrecher trotzdem. Gern nutzen Sie die frühe Dämmerung, speziell in der dunklen Jahreszeit.
Einbrechern muss man sich in den Weg stellen
Niemals! Bringen Sie sich nicht in Gefahr, versuchen Sie nie den Täter aufzuhalten! Wenn Sie einen Einbruch feststellen, wählen Sie sofort die 110 und verständigen die Polizei. Geben Sie den Beamtinnen und Beamten eine möglichst genaue Beschreibung des Täters, des Fluchtfahrzeuges (Modell, Farbe, Kennzeichen) und der Fluchtrichtung an.
Eine Alarmanlage allein bietet vollen Schutz
Mechanische Sicherungstechnik, beispielsweise an Türen und Fenstern, verhindert, dass der Einbrecher in Ihren Wohnbereich kommt. Einbruchsmeldeanlage melden dagegen einen Einbruch, sie verhindern ihn aber nicht. Das Entdeckungsrisiko für den Täter wird so erhöht, dass Eindringen in Ihren privaten Lebensbereich kann eine Alarmanlage aber nicht mehr rückgängig machen. Einbruchsmeldeanlagen können mechanische Sicherungstechnik sinnvoll ergänzen, aber nicht ersetzen.
Ich bin doch versichert
Lässt das den Einbruch vergessen? Sicher nicht! Auch wenn die Versicherung materielle Schäden ersetzt, die psychischen Folgen, die das Eindringen in die Privatsphäre und der Verlust des Sicherheitsgefühls mit sich bringen, kann Sie Ihnen nicht regulieren. Auch ideelle Werte von Erinnerungsstücken, die verschwunden oder zerstört sind, können durch Zahlungen der Versicherung nicht aufgewogen werden.
Achtung: So mancher musste schon leidvoll feststellen, dass er unterversichert ist. Prüfen Sie deshalb sorgfältig und regelmäßig, ob Ihr Hausstand den Angaben in Ihrer Hausratsversicherung entspricht und diese auf dem aktuellen Stand ist.
Quellen:
Sicher wohnen: Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
Netzwerk „Zuhause sicher“