Fahrzeugtechnik
Schlaue Autos kommen besser an!
Fahrerassistenzsysteme gibt es seit mehreren Jahren. Das Anti-Blockier-System ABS und das elektronische Stabilitätsprogramm ESP unterstützen immer dann, wenn der Fahrer schwierige Brems- und Lenksituationen bewältigen muss.
© Polizei RLP
Komfort vor Sicherheit
Ein Großteil der Autofahrer in Deutschland stellt Komfort vor Sicherheit beim Kauf eines Neuwagens. Moderne Fahrerassistenzsysteme leisten weitaus mehr. Sie unterstützen den Fahrer in so vielen Fahrsituationen, dass damit mehr als die Hälfte aller schweren Unfälle vermeidbar wären. Außerdem tragen Fahrerassistenzsysteme zur Stauvermeidung und zur Erhöhung des Fahrkomforts bei und helfen Benzinkosten zu reduzieren. Nach Umfragen der Fahrzeugindustrie können sich 3/4 der Autofahrer zukünftig vorstellen, bei einem Kauf eines neuen Wagens, diesen mit unterstützenden Systemen auszustatten. Favoriten bei der Neuanschaffung sind der Notbrems-, der Spurwechsel- und der Parkassistent.
Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)
ESP ist nach dem Sicherheitsgurt der technische Lebensretter Nr. 2. Eine Unfallauswertung ergab, dass mit ESP in Deutschland pro Jahr 37.000 Unfälle mit Verletzten und 1.100 Unfälle mit Getöteten vermieden oder zumindest in ihren Folgen abgeschwächt werden könnten. Auch der umsichtigste Fahrer kann ins Schleudern kommen. In der zu schnell angefahrenen Autobahnausfahrt, auf der Öllache in der Kurve oder beim Ausweichen, weil plötzlich ein Gegenstand auf der Straße liegt. Von den Tücken auf Eis und Schnee ganz zu schweigen. Plötzlich schwenkt das Heck aus oder das Auto rutscht stur geradeaus. Das elektronische Stabilitätsprogramm verhindert gefährliche Schleuderbewegungen und ist der beste Beifahrer. Darüber hinaus können die Informationen des ESP-Sensors genutzt werden, um weitere Systeme der aktiven und passiven Sicherheit, wie den Bremsassistenten, den automatischen Gurtstraffer oder eine aktive Lenkung, anzusteuern. ESP ist deshalb so wertvoll, weil es bei jedem Wetter zur Stelle ist und das Querschleudern in den Gegenverkehr oder an Bäume und damit gefährliche Seitencrashs vermeiden kann. Für Fahrzeuge ab dem Baujahr 2014 ist ESP in Europa eine gesetzlich verpflichtende Ausstattung.
Zukünftige Wahl der Ausstattung
Die heutigen Fahrerassistenzsysteme unterstützen die Fahrer aktiv, übernehmen dabei aber nicht die Fahraufgabe. Durch das Erkennen des Umfeldes beugen sie Unfällen vor oder halten das Fahrzeug in der Spur. Die Verantwortung bleibt aber beim Fahrer, der jederzeit die Möglichkeit hat, durch sein Handeln die Systeme zu überstimmen. Heutzutage sind die Systeme in vielen Neuwagen bis hin zum Kleinwagensegment verfügbar. Wir empfehlen allen, die einen Autokauf planen, sich rund um Fahrerassistenzsysteme zu informieren.
„Bester Beifahrer“
Die Kampagne „Bester Beifahrer“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrates und seiner Partner setzt sich für mehr Sicherheit auf den Straßen durch den Einsatz von Fahrerassistenzsystemen ein. Einen Überblick über die Funktionsweisen bietet die Informationsplattform www.bester-beifahrer.de.