Polizeipräsidium Koblenz bittet um Ihre Mithilfe
© Polizei RLP
Sie sind Bankmitarbeiter, Mitarbeiter im Pflegedienst oder eines Seniorenwohnheims, Taxifahrer, Mitarbeiter eines Medienunternehmens oder ganz wichtig, Angehörige von Senioren?
Dann brauchen wir Sie.
Lassen Sie uns gemeinsam "Falschen Polizeibeamten" und Enkeltrickbetrügern das Handwerk legen.
Denn nur gemeinsam können wir es schaffen, dieses miese Spiel zu beenden.
Schon seit Monaten rollt eine Welle von betrügerischen Anrufen nach der anderen über unsere Region hinweg, mit dem Ziel, unsere Senioren um ihr Erspartes oder um ihre Wertgegenstände zu bringen.
Helfen Sie uns diesen Betrügereien ein Ende setzen!
Die Betrüger, die meist aus ausländischen Call-Centern agieren, ändern ständig ihre Vorgehensweisen und "Lügengeschichten" ab und passen diese den Tagesaktualitäten an.
Die neuste Masche: Es werden sogar sogenannte Schockanrufe mit Enkeltrick und Anrufen falscher Polizeibeamter kombiniert.
Dies läuft wie folgt ab:
Ein naher angeblicher Angehöriger, meist Enkel oder Enkelin, ruft völlig aufgelöst mit weinerlicher Stimme an und teilt mit, einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht zu haben. Kurze Zeit später greift ein angeblicher Polizeibeamter oder ein angeblicher Staatsanwalt in das Gespräch ein, bestätigt den Vorfall und gibt an, dass zur Abwendung einer Haftstrafe eine hohe Kaution gezahlt werden muss.
Bemerkt der Angerufene dieses miese Spiel und beendet das Gespräch, gibt der Betrüger jedoch nicht auf und ändert stattdessen seine Vorgehensweise.
Denn wenig später ruft er erneut an und gibt sich hierbei als Mitarbeiter der örtlich zuständigen Polizeidienststelle aus. Durch Manipulation seines Telefoncomputers erscheint sogar die 110 oder die richtige Telefonnummer der Polizeibehörde im Display des Angerufenen. Der angebliche Beamte teilt nun mit, dass er durch Telefonüberwachung bei einem Verdächtigen auf den zuvor getätigten "Unfallanruf" aufmerksam wurde und bittet den Angerufenen, die Polizei zu unterstützen und mitzuspielen. Das Geld soll wie gewünscht bei der Bank abgeholt und wie von den Tätern gefordert, gemeinsam mit weiteren vorhandenen Wertgegenständen wie Schmuck oder Münzen übergeben werden. Ständige Polizeiüberwachung und Festnahme des Geldabholers nach Übergabe werden selbstverständlich zugesichert.
So oder so ähnlich laufen die Telefongespräche ab, die für die Täter in den vergangenen Wochen in der Region Koblenz teils sehr erfolgreich verliefen. Mit dieser Masche gelang es ihnen, mehrere Senioren um meist hohe fünfstellige Beträge zu erleichtern.
Und nun kommen Sie ins Spiel.
Seien Sie wachsam und misstrauisch, wenn Sie als Taxifahrer einen aufgeregten, nervösen älteren Mitbürger zu einer Bank oder Sparkasse befördern. Scheuen Sie sich nicht, den Fahrgast im Verlauf der Fahrt anzusprechen. Raten Sie zu einem persönlichen Anruf bei dem angeblichen Verwandten.
Seien Sie als Bankmitarbeiter misstrauisch und wachsam, wenn eine ältere Person an ihrem Bankschalter unüblicherweise einen hohen Geldbetrag abheben will.
Sprechen Sie die Senioren an und raten Sie zu einem persönlichen Anruf bei dem angeblichen Verwandten.
Berichten Sie als Mitarbeiter eines Medienunternehmens über die perfide Masche der Betrüger. Die Vielzahl dieser Betrugsfälle zeigt, verbunden mit dem immens hohen bundesweiten Gesamtschaden, wie wichtig es ist, unsere Mitbürger rechtzeitig zu informieren und auch ständig auf dem Laufenden zu halten.
Sprechen Sie Sie als Mitarbeiter eines Seniorenheims oder eines Pflegedienstes mit den Senioren über dieses Thema.
Und zuletzt zu Ihnen als Angehörige. Sprechen Sie mit Oma, Opa, Vater, Mutter, oder auch alleinstehenden Nachbarn, damit diese nicht zu Opfern werden.
Haben Sie den Wunsch nach Beratung oder Infomaterial, senden Sie uns eine Mail an ppkoblenz.presse(at)polizei.rlp.de
Gemeinsam gegen falsche Polizeibeamte
Immer wieder kommt es zu dreisten Betrugsfällen am Telefon. Wir möchten gerne verhindern, dass die Täter ihr Ziel erreichen. Die Vorgehensweisen sind immer wieder neu, aber es ist wichtig, dass Sie folgende Grundsätze kennen:
- Die Täter bereiten sich vor jedem Telefonat gut vor. Sie recherchieren im Internet, um die Opfer von der Echtheit des Anrufes zu überzeugen. Es werden Polizeiszenarien vorgetäuscht. Häufig werden Geräusche von Martinshorn oder Funksprüchen eingespielt, um den Schein eines echten Polizeieinsatzes oder einer Bedrohungslage zu erwecken.
- Teilweise erzählen die Täter etwas von „verdeckten polizeilichen Maßnahmen“ und weisen auf die Verschwiegenheitspflicht der Angerufenen hin. Häufig drohen sie auch z.B.: „Sprechen Sie mit niemandem darüber, sonst ist der Schutz Ihrer Kinder nicht mehr gewährleistet.“ Oder „Sprechen Sie mit niemandem darüber, denn es sind polizeiliche verdeckte Maßnahmen“
- Durch lange Telefongespräche, die teilweise über Stunden oder Tage dauern versuchen die Falschen Polizeibeamten das Vertrauen der Opfer zu gewinnen oder diese derart unter Druck zu setzen, dass die Opfer den Anweisungen der Täter folgen.
- Durch die geschickte Gesprächsführung erleben die Opfer das vorgetäuschte Szenario als absolut real und bedrohlich und folgen den Anweisungen der Täter
Unter diesem Link gelangen Sie zu den Präventionsseiten der Polizei zu dem Thema. Dort wird erklärt, was zu tun ist und wer sich um Ihren Fall kümmert.
Film
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Flyer
Plakate
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