Das Orchester und seine Geschichte

Das Polizei-Musikkorps Rheinland-Pfalz wurde im Auftrag des damaligen Landes-Innenministers, Dr. Aloys Zimmer, am 25.06.1953 durch Stabsmusikmeister a. D. Konrad Weitzel gegründet. Die Formation rekrutierte sich aus ehemaligen Militärmusikern, die in den Polizeidienst aufgenommen wurden, und aktiven Polizeibeamten mit instrumentaler Vorbildung. Zunächst beschränkte sich das Aufgabenfeld auf die musikalische Umrahmung von Feierlichkeiten innerhalb der Landesregierung und des polizeilichen Umfelds.

Bindeglied zwischen Bürger und Polizei

Durch die zusätzliche Einstellung von qualifizierten Instrumentalisten entwickelte sich ein beachtlicher Klangkörper, der zum geradezu idealen Bindeglied zwischen Bürger und Polizei wurde. Das Spektrum der Aufgaben weitete sich ebenso wie der Radius der Auftrittsorte in ganz Rheinland-Pfalz und auch darüber hinaus. Durchaus nahe liegend ergab sich sehr rasch die Verbindung zur Mainzer Fastnacht. Die Verpflichtung durch den Mainzer Carneval-Club (MCC) erfolgte prompt, was der hervorragenden rheinland-pfälzischen Bläserformation zu bundesweiter Bekanntheit verhalf. Die Verbindung zur „Meenzer Fasenacht“ ist bis zum heutigen Tage lebendig.

Im Jahre 1965 übergab Stabsmusikmeister a.D. Konrad Weitzel den Taktstock an Obermusikmeister a.D. Erich Mitrach. Er setzte die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fort und betrieb zielstrebig die musikalische Verfeinerung des Orchesters. Während seiner Stabführung wurden die ersten Großkonzerte mit der Bundeswehr und den US-Streitkräften in der Mainzer Rheingold-Halle veranstaltet – beliebte Anziehungspunkte für Jung und Alt.

Am 1. Januar 1972 wechselte der Stab erneut, diesmal in die Hand von Polizeihauptkommissar Herbert Ziegler. Hatte man in der Vergangenheit die Konzertreisen ins Ausland fast ausschließlich auf Frankreich beschränkt, so gab es unter seiner Leitung eindrucksvolle Auftritte in Österreich, Holland und dem damaligen Jugoslawien.

Eine neue Ära beginnt

... am 1. April 1986 mit der Berufung von Hans-Georg Conrad ans Pult des Polizei-Musikkorps. Neben den zahlreichen Konzertauftritten aktivierte er wertvolle Kontakte zu Rundfunk- und Fernsehanstalten – das propere Orchester wurde zunehmend zur Mitwirkung in Funk und Fernsehen angefragt. Auftritte beim „ZDF-Sonntagskonzert“, in beliebten Sendungen wie „Die goldene Stimmgabel“ oder „Melodien für Millionen“ und eben im Rahmen des Fastnachtsklassiker „Mainz, wie singt und lacht“ machten die Mainzer Bläserformation weit über die Landesgrenzen hinaus bestens bekannt.

Mehrere Langspielplatten bereicherten den Markt, eine CD wurde im Jahre 1999 produziert. Die Vorstellung dieser CD war gleichzeitig willkommener Anlass die längst überfällige Umbenennung vom militärisch anmutenden „Musikkorps“ zum  „Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz“ vorzunehmen – eine Veränderung, die der mittlerweile zusehends gewachsenen Repertoire-Breite Rechnung trägt. Reicht doch inzwischen das Spektrum von sinfonischer Bläsermusik über Oper, Operette, Musical, Filmmusik bis hin zu Big-Band-Arrangements moderner Prägung. Verschiedene kleinere Ensembles wie Holz-Blechbläser-Quintett, Brass-Band und Big-Band unterstreichen die vielseitigen Möglichkeiten des Orchesters.

Auszeichnungen und Gastspiele

Im Oktober 1993 wurde das Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz durch die Präsidentin der „Internationalen Robert Stolz-Gesellschaft“, Frau Einzi Stolz, mit der Ehrenurkunde für die Pflege und Förderung des kompositorischen Werks ihres verstorbenen Mannes ausgezeichnet.

Außer Gastspielen in vielen Bundesländern führten Tourneen das Orchester neben den bereits genannten Ländern Frankreich, Österreich, Holland, Jugoslawien auch nach Luxemburg, England und Ungarn. Als besondere Auszeichnung wertete man die Einladung zu einer Konzertreise nach Kiew/Ukraine, wo mit dem Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz erstmals ein deutsches Ensemble dieser Art gastierte.