Diensthundestaffel Polizeipräsidium Koblenz

Diensthund

Die landesweit größte Polizeidiensthundestaffel wird beim PP Koblenz mit zurzeit 30 Diensthundeführern inklusive ihren Vierbeinern vorgehalten. Als Rassen werden Deutsche, Belgische und Hölländische Schäferhunde geführt. Die Diensthunde leben mit den einzelnen Diensthundeführern in deren Familien und genießen auch nach Aussonderung aus dem aktiven Polizeidienst ihren „Ruhestand“ in ihrem gewohnten Umfeld. Um möglichst schnell und flexibel über das „Einsatzmittel“ Diensthund verfügen zu können, hat jeder Diensthundführer sein eigenes Dienstfahrzeug zuhause und kann somit direkt von dort zu Einsätzen zu jeder Tages- und Nachtzeit herangezogen werden. Sie werden in der Regel im Alter zwischen ca. 1 Jahr - ca. 3 Jahren angekauft. Vereinzelt ziehen Diensthundeführer auch Welpen auf und bereiten diese mit viel Zeitaufwand auf ihre spätere Arbeit als Diensthund vor. 

Natürlich werden alle Hunde vor ihrer „Anstellung“ genauestens getestet, überprüft und auch tierärztlich untersucht.

Der erste Weg führt den jungen Diensthundanwärter dann zusammen mit seinem Führer zu einem dreimonatigen Grundlehrgang für Schutz- und Fährtenhunde. Hier erlernen die Hunde die grundlegenden Dinge in den Abteilungen Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst und werden zunächst alle zum „Schutzhund“ ausgebildet. Je nach Eignung der Hunde (hier ist vor allem ein hoher Spiel- und Beutetrieb erforderlich) und Bedarf bei den einzelnen Polizeipräsidien, werden die nun ausgebildeten Diensthunde dann in einem bis zu dreimonatigen Speziallehrgang zu einem „olfaktorischen Spezialisten“ auf einem der für die Polizei wichtigen Gebiete ausgebildet.

Derzeit verfügt das Polizeipräsidium Koblenz über Rauschgift-, Sprengstoff-, Leichen-, Geldscheinspürhunde und einen Brandmittelspürhund.

Rauschgiftspürhunde sind in der Lage, alle gängigen Drogen wie Haschisch, Marihuana, Heroin, Kokain, Opium, Amphetamine, Ecstacy-Pillen und alle anderen synthetisch hergestellten Drogen zu finden und anzuzeigen. Das Spezialgebiet der Sprengstoffspürhunde umfasst neben der Suche nach Sprengstoffen auch das Auffinden von Schusswaffen, Munition, Hülsen, Selbstlaboraten und sonstigen Geschossen. Ebenso wichtig für die kriminalpolizeiliche Ermittlungsarbeit sind Leichenspürhunde und Brandmittelspürhunde. In beiden Fällen liegt dem Einsatz eines der vorgenannten Spezialhunde meistens der Verdacht eines Verbrechens (Tötungsdelikt oder Brandstiftung) zugrunde. Die Leichenspürhunde sind in der Lage mit ihrer hervorragenden Nasenarbeit Leichen oder Leichenteile sowie menschliches Blut oder Anhaftungen davon noch nach Monaten oder Jahren aufzunehmen und den Ermittlern anzuzeigen. Die Brandmittelspürhunde detektieren schneller und besser als zurzeit jedes technische Gerät der Welt, ob bei der Ursachenlegung eines Brandes ein sog. „Brandbeschleuniger“ (Diesel, Benzin, Verdünner, Aceton, etc.) verwendet wurde.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Diensthund aus der heutigen polizeilichen Arbeit sowohl als Schutz- als auch als Spezialhund zur Unterstützung der Fachdienststellen innerhalb unserer Organisation nicht mehr wegzudenken ist. Beim PP Koblenz verrichten die Diensthundeführer in festen Dienstgruppen ihren Dienst 24 Stunden rund um die Uhr zur Unterstützung der Kollegen der Polizeidienststellen des Präsidialbereiches und darüber hinaus. Neben der Arbeit mit dem Diensthund werden von der Diensthundestaffel im Rahmen der Amtshilfe für die Kommunen Gutachten nach dem Landeshundegesetz über die Gefährlichkeit von Hunden erstellt.

Das Erreichen und Halten des erforderlichen hohen Leistungsniveaus macht natürlich auch ständige Aus- und Fortbildung erforderlich, so dass man sagen kann, die Diensthunde sind „Ewige Studenten“. Neben dem täglichen Dienst in der Kriminalitätsvorbeugung und – Bekämpfung hält das Polizeipräsidium Koblenz auch eine „Vorführgruppe“ als freiwilligen Zusammenschluss von zehn Diensthundeführern vor, die mit hohem schauspielerischen Können die Arbeit der Diensthunde und ihrer Führer auf interessante, lustige und kurzweilige, aber dennoch informative Art und Weise bei den verschiedensten öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen den Menschen nahe bringen.